06.05.2019 | TOP NEWS, Medienmitteilung

Maßnahmen gegen den Biodiversitätsverlust reichen nicht aus

Die Bedeutung des Klimawandels als Ursache für den globalen Artenverlust wächst stetig. Als am gefährdetsten gelten Korallenriffe. Bild: Andrey Armyagov/Shutterstock.com

Die Bedeutung des Klimawandels als Ursache für den globalen Artenverlust wächst stetig. Als am gefährdetsten gelten Korallenriffe. Bild: Andrey Armyagov/Shutterstock.com

Bevölkerungswachstum und sich ändernde Konsumgewohnheiten erzeugen einen stetig wachsenden Ressourcenverbrauch auf Kosten der natürlichen Ökosysteme. Bild: Thomas La Mela/Shutterstock.com

Bevölkerungswachstum und sich ändernde Konsumgewohnheiten erzeugen einen stetig wachsenden Ressourcenverbrauch auf Kosten der natürlichen Ökosysteme. Bild: Thomas La Mela/Shutterstock.com

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Weltbiodiversitätsrat IPBES stellt lang erwarteten Globalen Bericht vor.

Paris, Leipzig. Arten und Ökosysteme schwinden in nie dagewesener Geschwindigkeit, und diese steigert sich noch. Das ist eine der Kernbotschaften des neuesten Berichtes des Weltbiodiversitätsrates IPBES, dessen Zusammenfassung für Politikschaffende heute auf einer Pressekonferenz in Paris vorgestellt wurde. Der Globale Bericht zum Zustand der biologischen Vielfalt und der Ökosysteme ist das „Flaggschiff“ der bisher erschienenen IPBES-Berichte. Das Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung iDiv war an dem Bericht mit verschiedenen Wissenschaftlern zum Teil in oberster Leitungsebene beteiligt.

Eine Million Arten, rund ein Achtel der geschätzten Gesamtzahl, sind vom Aussterben bedroht – einige davon könnten bereits innerhalb der kommenden Jahrzehnte verschwunden sein. „Dieser Verlust ist eine direkte Folge menschlichen Handelns und stellt eine unmittelbare Bedrohung für das Wohlergehen in allen Weltregionen dar“, sagt Prof. Josef Settele vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung - UFZ und dem Forschungszentrum iDiv. Settele ist einer der drei Berichtsleiter des Globalen Berichtes.

Da funktionierende Ökosysteme unmittelbar mit den Lebensgrundlagen der Menschheit verbunden sind, etwa zur Bereitstellung fruchtbarer Böden, gesunden Trinkwassers oder von Erholungsgebieten, bedroht der Verlust auch das menschliche Wohlergehen. Erstmals gewichtet der Bericht auch die Ursachen. Der größte Teil des Verlustes ist auf die intensive Landnutzung zurückzuführen, gefolgt von direkter Entnahme der Organismen (Jagd, Fischerei etc.), Klimawandel, Umweltverschmutzung und gebietsfremden Arten. Die indirekten Ursachen dahinter sind vor allem das globale Bevölkerungswachstum und der steigende Pro-Kopf-Verbrauch von Ressourcen.

Die Autoren des Berichtes sagen deutlich: Die bisherigen Gegenmaßnahmen reichen nicht aus, um den Artenverlust zu stoppen. Für den Bericht wurden verschiedene Szenarien entworfen, die die künftige Entwicklung der biologischen Vielfalt und deren Beitrag zu menschlichem Wohlergehen vorhersagen. Hierzu trugen verschiedene iDiv-Wissenschaftler entscheidend bei, etwa die Gruppen von Prof. Henrique Pereira (iDiv, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg) zu Kapitel 4 sowie von Prof. Ralf Seppelt (UFZ, Div) zu Kapitel 5. Diese Szenarien zeigen: Ein Weiter-wie-bisher ist keine Option. Die zukünftige Nutzung der Ökosysteme zur Ernährung der wachsenden Weltbevölkerung ist nur mit starken Veränderungen in allen Bereichen der Gesellschaft möglich.
Sebastian Tilch Die offizielle IPBES-Pressemitteilung mit den wichtigsten Zahlen und Fakten finden Sie unter https://www.ipbes.net/news/Media-Release-Global-Assessment (nur auf Englisch)

Kontakt:

Sebastian Tilch
Abteilung Medien und Kommunikation
Deutsches Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig
Tel.: +49 341 9733197
E-Mail: sebastian.tilch@idiv.de
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