Deutschlands Führungsrolle in der Biodiversitäts-Forschung und -Politik
iDiv lud ein zum Parlamentarischen Abend im Reichstagsgebäude
Um biologische Vielfalt erfolgreich zu schützen, müssen Forschung und Politik eng zusammenarbeiten. Auf beiden Ebenen, Forschung und Politik, hat sich Deutschland in den vergangenen Jahren eine internationale Führungsrolle erarbeitet. Beim heutigen Parlamentarischen Abend im Reichstagsgebäude diskutierten Forschende mit Vertreterinnen und Vertretern des Bundestags, wie diese Führungsrolle ausgebaut werden kann. Eine besondere Rolle spielte das Forschungszentrum iDiv und die zukünftige Rolle des Bundes bei seiner Finanzierung.
Prof. Dr. Armin Willingmann, Wissenschaftsminister des Landes Sachsen-Anhalt, sagte dazu: „Für den Erhalt der Artenvielfalt in Deutschland und weltweit braucht es neben dem politischen Willen und Einsatz auch eine starke wissenschaftliche Basis. Mit dem iDiv haben wir in Mitteldeutschland einen Forschungsleuchtturm aufgebaut, der Lösungen zur Sicherung der Biodiversität entwickelt und dabei weit über die Region hinaus strahlt. Umso wichtiger ist es, dass diese exzellente Wissenschaftseinrichtung durch den Bund und die Länder Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen auch künftig langfristig und auskömmlich finanziell unterstützt wird.“
Prof. Dr. Walter Rosenthal, Präsident der Hochschulrektorenkonferenz: „Das iDiv bündelt in der integrativen Biodiversitätsforschung die wissenschaftliche Exzellenz aus drei Ländern und elf Forschungseinrichtungen. In seiner Struktur und Leistung ist das iDiv einzigartig und hat international höchstes Ansehen erworben. Davon zeugen etwa die hochkarätigen Publikationen und die Mitwirkung in bedeutsamen Gremien im Bereich Biodiversität. Die Arbeit des iDiv ist nicht nur für den Wissenschaftsstandort Mitteldeutschland ein absoluter Gewinn.“
Prof. Dr. Katrin Böhning-Gaese, Leiterin der Fokusgruppe Biodiversität bei der NationalenAkademie der Wissenschaften Leopoldina: „Wissenschaftliche Grundlagenforschung zur Biodiversität ist essentiell, um eine Basis für gute politische Entscheidungen zu haben. Die größere Herausforderung ist jedoch, die internationalen Ziele zur Förderung der Biodiversität auch umzusetzen. Hierfür müssen wir Wissen aus Wissenschaft und Praxis zusammenbringen; dies benötigt ernsthaften Austausch auf Augenhöhe.“
Karin Zaunberger vom Knowledge Center for Biodiversity der Europäischen Kommission: „Transdisziplinäre Grundlagenforschung, die unter anderem die Abhängigkeit von Klimawandel und Verlust der biologischen Vielfalt aufzeigt, ist unabdingbar für evidenzbasierte Politik, Politikberatung und Politikumsetzung. Wir brauchen sie, um die Biodiversitäts- und Klimaziele zu erreichen – von der lokalen bis zur internationalen Ebene. Deshalb sollten wir diese Forschung weiter stärken.“
iDiv-Sprecher Prof. Dr. Martin Quaas: „Das Leben auf der Erde verändert sich rasant. Wir messen und analysieren diese Entwicklungen, ihre Ursachen und Konsequenzen. Grundlagenforschung ermöglicht, Biodiversität zielgerichtet zu schützen. Wir freuen uns über den großen Zuspruch und das Vertrauen, das wir für diese Arbeit erhalten.“
Hintergrund
In den zehn Jahren seit seiner Gründung hat sich iDiv zu einem international bekanntenForschungszentrum entwickelt. 310 Mitarbeitende aus 43 Nationen, neun Professorinnen und Professoren sowie drei Nachwuchsgruppen schaffen hier die wissenschaftlichen Grundlagen für einen nachhaltigen Umgang mit der biologischen Vielfalt. Zu den Mitarbeitenden im Leipziger Kernzentrum kommen mehr als 172 Mitglieder: Forschende, die an den Institutionen des iDiv-Konsortiums beschäftigt sind: der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, der Friedrich-Schiller-Universität Jena, der Universität Leipzig, dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) und sieben weiteren, außeruniversitären Forschungseinrichtungen.
iDiv-Forschungserkenntnisse schaffen die Grundlagen für die Erhaltung der biologischen Vielfalt. Sie sind relevant auf verschiedenen Ebenen der Gesellschaft – auch in der Politik: international etwa durch Beiträge zum Weltbiodiversitätsrat IPBES oder Analysen der EU-Agrarpolitik; auf Bundesebene zum Beispiel durch die Mitgestaltung eines nationalen Biodiversitätsmonitorings.
Die Grundfinanzierung von iDiv erfolgt derzeit über die Deutsche Forschungsgemeinschaft. Dieses Finanzierungsmodell endet 2025. Dann übernehmen die Länder Sachsen-Anhalt, Thüringen, Sachsen und die Universitäten in Halle, Jena und Leipzig sowie das UFZ. Die zukünftigen Finanzierer wünschen sich darüber hinaus eine Beteiligung des Bundes.
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Martin Quaas
iDiv-Sprecher
Leiter der Forschungsgruppe Biodiversitätsökonomik
Deutsches Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig
Universität Leipzig
Tel.: +49 341 9733249
E-Mail: martin.quaas@idiv.de
Web: www.idiv.de/de/gruppen-und-personen/kerngruppen/biodiversitaetsoekonomik.html
Prof. Dr. Aletta Bonn
Leiterin des Departments Biodiversität und Mensch
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ)
Deutsches Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig
Friedrich-Schiller-Universität Jena
E-Mail: aletta.bonn@idiv.de
Dr. Volker Hahn
Leiter Medien und Kommunikation
Deutsches Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig
Tel.: +49 341 97 33154
E-Mail: volker.hahn@idiv.de
Web: www.idiv.de/medien