10.09.2024 | TOP NEWS, Medienmitteilung, iDiv-Mitglieder

Großflächige Waldrodung verringert Wolkenbildung

Die großflächige Abholzung von Wäldern wirkt mehr erwärmend auf das Klima als bisher angenommen (Bild: Colourbox)

Die großflächige Abholzung von Wäldern wirkt mehr erwärmend auf das Klima als bisher angenommen (Bild: Colourbox)

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Forschende sprechen von gravierenden Auswirkungen auf das Klima

Basiert auf einer Medienmitteilung der Universität Leipzig

Forschende von iDiv, der Universität Leipzig und der Sun Yat-sen University (China) haben herausgefunden, dass die großflächige Abholzung von Wäldern mehr erwärmend auf das Klima wirkt als bisher angenommen. Sie wiesen durch Analyse von Computersimulationen und Beobachtungen eine Abnahme von Wolken in diesen abgeholzten Gebieten nach. Rodung wirkt durch das Freisetzen von Kohlendioxid erwärmend, gleichzeitig sind aber auch Wälder dunkler als die Gebiete nach der Rodung. Dieser Effekt wirkt abkühlend, weil weniger Sonnenlicht absorbiert wird. Die neue Studie konnte belegen, dass die Verringerung der Wolkenbedeckung diese kühlende Wirkung um fast die Hälfte reduziert. Diese neuen Erkenntnisse wurden gerade im Journal Nature Communications veröffentlicht.

„Wir haben herausgefunden, dass als Folge von Entwaldung globale die tiefliegenden Wolken abnehmen, und in den Tropen auch hochliegende Wolken“, erklärt Erstautor Dr. Hao Luo vom Institut für Meteorologie der Universität Leipzig, der das Paper gemeinsam mit seinem Institutskollegen Prof. Dr. Johannes Quaas und Prof. Dr. Yong Han von der Sun Yat-sen University in China verfasst hat. „Tiefliegende Wolken wirken abkühlend auf das Klima, weil sie viel Sonnenlicht reflektieren“, fügt Johannes Quaas hinzu. Die Forschenden analysierten idealisierte Entwaldungssimulationen mit Klimamodellen und Reanalysen und lieferten auf dieser Grundlage Erkenntnisse über eine lokale Abnahme der globalen tiefliegenden Wolken und der tropischen hochliegenden Wolken als Folge der Abholzung von Wäldern im großen Stil. „Die verringerte Wolkenbedeckung lässt sich durch Veränderungen des turbulenten Wärmeflusses an der Oberfläche erklären, der den Auftrieb und die Feuchtigkeit in unterschiedlichem Maße verringert“, erläutert Prof. Quaas, der auch als Mitglied beim Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung Halle-Jena-Leipzig (iDiv) tätig ist.

Die Auswirkungen der unterschiedlichen meteorologischen Prozesse in Wäldern und gerodeten Gebieten auf die Wolken und die damit verbundene Strahlungsbilanz sind den Forschenden zufolge noch nicht ausreichend untersucht worden. Forschende aus Meteorologie und Biodiversitätswissenschaften erforschen aktuell beispielsweise die Rolle der Biodiversität von Wäldern und ihre Auswirkung auf Wolken.

Susann Sika

 

Originalpublikation
(Forscherinnen und Forscher mit iDiv-Affiliation fett gedruckt)

Luo, H., Quaas, J. & Han, Y. (2024). Decreased cloud cover partially offsets the cooling effects of surface albedo change due to deforestation”, Nature Communications, DOI: 10.1038/s41467-024-51783-y

 

Ansprechpartner:

Prof. Dr. Johannes Quaas
Institut für Meteorologie / Theoretische Meteorologie
Universität Leipzig
Tel.: +49 341 9732931
E-Mail: johannes.quaas@uni-leipzig.de

 

Kati Kietzmann
Abteilung Medien & Kommunikation
Deutsches Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig
Tel.: +49 341 9739222
E-Mail: kati.kietzmann@idiv.de

 

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