German Centre for Integrative Biodiversity Research (iDiv)
Halle-Jena-Leipzig
 
18.03.2022 | Deutsch

Mikrobenteppiche: primitive Strukturen, die uns helfen könnten Leben auf anderen Planeten zu finden

Abbildung 1: Beispiele für Strukturen, die von Mikroorganismen aus Erde, Wasser, Gestein und Mineralien geschaffen wurden. 1. Onkolithen aus Casey Falls, Canning Basin, Westaustralien (Bildnachweis: Heidi Allen). 2. Endoevaporit. 3. Mikrobielle Teppiche (D,E,G,H), hier auf der Halbinsel Yucatán in Mexiko. (F) Mikrobielle Teppiche aus dem Middle Island Sinkhole, Huronsee in Nordamerika (Bildnachweis: John Bright, NOAA Thunder Bay National Marine Sanctuary). (I) Ein Querschnitt durch einen mikrobiellen Teppich aus Guerrero Negro, Mexiko.

Abbildung 2: Zoom auf den obersten Zentimeter eines mikrobiellen Teppichs. 1. Struktur eines klassischen mikrobiellen Teppichs. Lebende Mikroben (engl. living microbes) befinden sich in der obersten Schicht, während die älteren Teppiche darunter liegen. 2. Nahaufnahme eines Querschnitts durch den ersten Zentimeter eines Teppichs, der die verschiedenen Schichten zeigt. 3. In den verschiedenen Schichten leben unterschiedliche Arten von Mikroorganismen. Wichtige Elemente wie Kohlenstoff (engl. Carbon), Stickstoff (engl. Nitrogen) und Sauerstoff (engl. Oxygen) werden von Mikroorganismen recycelt.

Abbildung 3: Algen und teppichartige Biofilme, die an vertrauten Orten wachsen, wie z.B. (A) einer Vogeltränke, (B) einer Straßenrinne, (C) einer äußeren Dachplatte, (D) dem Boden eines Fischbeckens, (S) einem Wassersammler aus einem Dachablauf, (F) einer Mündung und (G) einer Platte unter einem Schuppen. (H) Schwebealgen in einem stromaufwärts gelegenen Bereich des Elkhorn Slough, kalifornien. (I) Ein Blick auf das Sammelgebiet für mikrobielle Teppiche. (J) Probennahme von mikrobiellen Teppichen. (K) Transport der Teppiche vom Feldstandort. (L) Inkubation der Teppiche in einem Gewächshaus im Ames Research Center der NASA

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Santiago Cadena 1,2, Paula Maza-Márquez 3, Sandra I. Ramírez Jiménez 2, Sharon L. Grim 3, José Q. García Maldonado 1*, Leslie Prufert-Bebout 3 und Brad M. Bebout 3

1DepartamentodeRecursosdelMar,CentrodeInvestigación y de Estudios Avanzados del Instituto Politécnico Nacional, Mérida, México
2
Centro de Investigaciones Químicas, Universidad Autónoma del Estado de Morelos, Cuernavaca, México
3ExobiologyBranch,NationalAeronauticsandSpace Administration (NASA) Ames Research Center, Mountain View, CA, United States

Einige mikroskopisch kleine Organismen wachsen zusammen und bilden Strukturen, die als Mikrobenteppiche bekannt sind. Diese Teppiche bestehen aus mehreren Schichten mit unterschiedlichen Farben, deren Struktur von Sonnenlicht, Feuchtigkeit und verfügbarer Nahrung abhängt. Mikrobenteppiche findet man in Ozeanen, Seen und Küstenlagunen sowie in extremen Umgebungen der Wüsten, Polarregionen und heißen Quellen. Die Untersuchung von Fossilien deutet darauf hin, dass Mikrobenteppiche eine häufige Lebensform auf der frühen Erde waren und sich seither auf unserem Planeten erhalten haben! Daher hilft uns die Untersuchung moderner Mikrobenteppiche das mikrobielle Leben in der Vergangenheit zu verstehen und wie diese Matten zukünftig zur Regulierung des Erdklimas beitragen könnten. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler glauben sogar, dass Mikrobenteppiche auf felsigen Planeten wie der Erde gedeihen können und deshalb untersuchen sie diese Teppiche in verschiedenen terrestrischen Umgebungen um Hinweise auf ihr Vorhandensein auf anderen Planeten zu erkennen. 

MIKROORGANISMEN KÖNNEN GROßE STRUKTUREN BILDEN     

Mikroorganismen sind winzige Lebewesen, die mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen sind, da sie meist nur aus einer Zelle bestehen. Wir brauchen daher ein Mikroskop um sie zu sehen. Sie leben in und auf unserem Körper und in unserer Umgebung, einschließlich des Bodens, des Wassers und der Luft. Manchmal arbeiten Mikroorganismen zusammen um große Strukturen zu bilden, die man auch ohne Mikroskop erkennen kann. Flechten zum Beispielsehen aus wie Pflanzen, aber sind das Ergebnis einer interessanten Beziehung zwischen Algen und Pilzen, die Flocken oder blattlose Zweige auf Bäumen oder Felsen bilden. Joghurt, Essig, Käse und Brot beispielsweise werden durch Gärungsprozesse hergestellt, die von Gruppen bestimmter Mikroorganismen durchgeführt werden. Einige Pflanzen bilden auch kleine Strukturen, die sogenannten Wurzelknöllchen, in denen Mikroorganismen leben können. Dank der Mikroorganismen in diesen Knöllchen können die Pflanzen mehr Nahrung aus der Umwelt beziehen und dank der Pflanzen haben die Mikroorganismen einen Platz zum Leben und eine Menge Zucker von der Pflanze, von dem sie sich ernähren können. Wenn eure Lebensmittel im Kühlschrank verderben, könnt ihr häufig eine Schicht von Mikroorganismen, den so genannten Biofilm oder Schimmel, auf ihnen wachsen sehen.

In der Natur leben viele Mikroorganismen im Boden. Mit Hilfe von Erdem Wasser und Mineralien können diese Mikroorganismen große, feste Strukturen bilden. Wenn hochwertige Nahrung vorhanden ist, können sich einige Mikroorganismen millionenfach vermehren und sich an Boden- oder Sandkörner heften, so dass Strukturen entstehen, die wie normale Felsen oder Schlamm aussehen, in Wirklichkeit aber lebende Strukturen sind, die von einer Vielzahl mikroskopisch kleiner Organismen gebildet werden. Es gibt verschiedene Arten von felsigen Mikrobenstrukturen. Sie tragen Namen wie Mikrobialit, Endoevaporit, Onkolit und Stromatolit (Abbildung 1) [1]. Diese Strukturen können unterschiedliche Formen und Farben haben, die stark von den Umweltbedingungen während ihrer Entstehung beeinflusst werden. Mikrobielle Teppiche sind also ein spezifisches Beispiel für eine von Mikroorganismen aufgebaute Struktur.

WAS SIND MIKROBENTEPPICHE UND WAS BEWIRKEN SIE?

Für die Bildung der sogenannten Mikrobenteppiche benötigen Mikroorganismen Energie und Wasser. Wasser kann durch heiße Quellen, Lagunen oder eine Küstenlinie bereitgestellt werden und viele Mikroorganismen nutzen Sonnenlicht als Hauptenergiequelle. Mit genügend Energie und Wasser können Mikroorganismen auf einer Oberfläche gedeihen, sich mit Nahrung und Sand- oder Erdkörnern verbinden und Teppiche bilden, die bis zu einigen Zentimetern dick sein können (Abbildung 1C). In manchen Fällen wächst ein neuer lebender Teppich auf einem älteren, toten Teppich und bildet dicke Schichten (Abbildung 1G und H). Sie bedecken Oberflächen unterschiedlicher Größe und aus der Nähe betrachtet, weisen sie auch eine interessante vertikale Schichtung auf (Abbildung 2). Mikroorganismen können in grünen, orangenen, roten und violetten Schichten verteilt sein, wobei jede Schicht eine andere Gemeinschaft von Mikroorganismen darstellt, die unterschiedliche Mengen an Sonnenlicht und Sauerstoff benötigt (Abbildung 1I). Alle Mikroorganismen im Teppich arbeiten zusammen um sich selbst zu erhalten und mit ihrer Umgebung zu interagieren.

Studien haben gezeigt, dass mikrobielle Teppiche für das Funktionieren von Ökosystemen wichtig sind. Wenn sie zum Beispiel den Boden besiedeln, tragen sie zur Gesundheit von Böden und Sedimenten bei, indem sie Nährstoffe produzieren, die diese anreichern. Die Teppiche sind an der Wiederverwertung einiger chemischer Elemente beteiligt, darunter Kohlenstoff, Stickstoff und Schwefel. Sie können auch das Wasser reinigen und nehmen Gase wie Sauerstoff, Wasserstoff, Kohlendioxid und Methan aus der Atmosphäre auf und geben sie wieder ab. Sie sind auch eine Nahrungsquelle für Tiere. Einige Fliegen, Schnecken, Würmer, Krebse und Vögel ernähren sich von kleinen Stücken der mikrobiellen Teppiche und größere Organismen können sich dann wiederum von diesen Tieren ernähren [2]. Da die Mikrobenteppiche ständig abgefressen werden, wachsen die Teppiche oft nicht sehr stark, außer in extremen Umgebungen1.

MIKROBENTEPPICHE AUF DER GANZEN WELT

Heutzutage sind mikrobielle Teppiche in tropischen Küstenlagunen, Flussmündungen und Buchten zu finden, aber sie können schwer zu erkennen sein, weil sie nur dann groß werden können, wenn sie genügend Nahrung haben und vor grasenden Organismen geschützt sind. Allerdings finden man in Fossilien sehr viele Teppiche, was darauf hindeutet, dass diese Strukturen vor Milliarden von Jahren auf der frühen Erde reichlich vorhanden waren. Stellt euch das einmal vor! Dinosaurier entstanden vor 0,245 Milliarden Jahren (Mrd.), Fische vor 0,530 und Wasserpflanzen vor 1,2 Mrd. Jahren, lange, lange bevor andere Lebensformen existierten. Auf der frühen Erde wucherten diese mikrobiellen Strukturen weltweit auf felsigen oder sandigen Oberflächen. Heute werden Mikrobenteppiche normalerweise von anderen Organismen gefressen, aber vor Milliarden von Jahren hatten sich diese höheren Lebensformen noch nicht entwickelt, so dass die Teppiche einfach weiterwuchsen! Sie sind eine der ältesten Formen organisierten Lebens und die Untersuchung der heutigen Teppiche hilft den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern deren Beitrag zu den Ökosystemen sowohl auf der modernen als auch auf der frühen Erde zu verstehen.

Geologische Daten und Laboruntersuchung haben die Bedeutung der mikrobiellen Teppiche in der Geschichte der Erde aufgezeigt. Es wird angenommen, dass die Fülle und hohe Aktivitäten der Teppiche in der Vergangenheit die Atmosphäre geschaffen haben, die wir heute atmen. Darüber hinaus trugen die alten Teppiche durch die Freisetzung von Kohlendioxid und Methan zur Regulierung des Erdklimas bei und halfen so die warme Atmosphäre zu schaffen, die die Erde zu einem bewohnbaren Planeten machte [3].

TEPPICHE ALS MODELLE FÜR EXTRATERRESTRISCHES LEBEN

Mikrobenteppiche wurden in extremen Ökosystemen beobachtet, beispielsweise in extrem salzhaltigen Küstengebieten und in Wüstenböden. Sie können sich in den Polarregionen auf Permafrostböden bilden, die nie auftauen. Sie wurden bei hohen Temperaturen und sogar in der Nähe von Vulkanen und heißen Quellen entdeckt. Man hat sie auch in der Tiefsee gefunden, unter harten Licht- und Druckbedingungen.

Da die Teppiche unter extremen Schwankungen von Sonnenlicht, Wasser, Temperatur und Salzgehalt wachsen können, glauben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler,  dass diese auch jenseits der Erde, auf anderen felsigen Planeten oder Monden, existieren könnten. Die meisten Planeten und Monde in unserem Sonnensystem sind aufgrund der hohen ultravioletten Strahlung und des Fehlens einer lebensfreundlichen Atmosphäre nicht für Leben geeignet. Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass es auf einigen Planeten und Monden des Sonnensystems Wasser geben könnte, das manchmal durch Eisschichten geschützt wird. Wenn es an diesen entlegenen Orten Leben gibt, handelt es sich dabei sehr wahrscheinlich nur um mikrobielles Leben, nicht um große Tiere oder Pflanzen. Durch die Untersuchung der Merkmale von Mikrobenteppiche können Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler daher die sogenannte Biosignatur der Teppiche entdecken. Eine Biosignatur wirkt dabei wie eine Identifikationskarte, die auf das Vorhandensein von Leben hinweist. So könnten beispielsweise die von Mikroorganismen produzierten Gase oder die von ihnen in Felsen und Sand aufgebauten Strukturen ihre Biosignatur sein. Mit Hilfe von Kameras und anderen Apparaturen auf Raumfahrzeugen wären große Strukturen, die von Mikroorganismen erzeugt werden, viel leichter zu erkennen als die Mikroorganismen selbst. Wenn wir nun also die Biosignatur von mikrobiellen Teppichen auf einem anderen Planeten mit den Kameras eines Raumfahrzeuges beobachten, könnte dies darauf hinweisen, dass auf diesem Planeten Mikroorganismen leben könnten.

Derzeit suchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowohl nach lebenden und versteinerten Teppichen in unserem Sonnensystem. Der Planet Mars und zwei Monde des Planeten Saturn (Titan und Enceladus) weisen geologische Merkmale auf, die vielversprechend für die Bildung solcher Teppiche sind.  Auch wenn der Mars eine felsige und trockene Oberfläche besitzt, lieferte der Mars Reconnaissance Orbiter der NASA vor kurzem deutliche Hinweise für flüssiges Wasser auf diesem Planeten [4]. Die Raumsonden Cassini-Huygens und Voyager, die den Saturn und seine Monde untersuchten, fanden Hinweise auf Wasser und Polareis auf Titan und Enceladus, wahrscheinlich ähnlich dem Eis und Wasser in den Polkappen auf unserer Erde [5]. Es gibt noch keine Beweise dafür, dass jenseits unseres Planeten Leben gedeiht, aber die Untersuchung extremer Ökosysteme auf der Erde hilft uns auch dabei die Bedingungen vorherzusagen, die für mikrobielles Leben anderswo im Universum erforderlich sind und Strategien und Geräte zu entwickeln, die uns helfen dieses zu finden. Wir müssen zum Beispiel wissen, welche Apparaturen wir auf Weltraummissionen schicken können, um die von Mikroorganismen produzierten Gase aufzuspüren oder wie wir mikrobielle Teppiche auf Fotos erkennen können.

WIE WERDEN MIKROBENTEPPICHE ERFORSCHT?

Mikrobenteppiche sind überall auf der Erde zu finden, sowohl in milden als auch in extremen Umgebungen und sowohl an zugänglichen als auch an schwer zugänglichen Orten. Einige der bekanntesten mikrobiellen Teppiche findet man im Yellowstone-Nationalpark in Kalifornien (USA), wo sie in der Nähe von heißen Quellen und Geysiren wachsen. Solche Teppiche findet man aber auch an einigen flachen Küsten, wo das Meerwasser mit den Gezeiten ansteigt und fällt. Sie können auch in Mangrovenwäldern, Salzwiesen, Feuchtgebieten oder an den Rändern von Flüssen und Seen wachsen. Auch an anderen Orten, an denen das Wasser nicht regelmäßig gereinigt wird, können sich Biofilmreste oder kleine Mikrobenteppiche bilden, zum Beispiel in Vogeltränken, Springbrunnen oder Fischbecken (Abbildungen 3A-H).

Die derzeitige Forschung zu mikrobiellen Teppichen wird durch Exkursionen und Expeditionen durchgeführt, bei denen die Fähigkeit der Teppiche und Mikroorganismen untersucht wird, in verschiedenen Ökosystemen und unter unterschiedlichen Umweltbedingungen zu überleben. Diese Informationen helfen den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Rolle der Teppiche in Ökosystemen und die Grenzen von Sonnenlicht, Wasser, Temperatur und anderen Bedingungen, unter denen diese Mikroorganismen funktionieren können, zu verstehen. Neben der Untersuchung von Mikrobenteppichen an ihren natürlichen Standorten werden zusätzliche Stücke davon ins Labor transportiert, wo Langzeitexperimente durchgeführt und verschiedene Laborgeräte verwendet werden können um etwas über das Leben der Mikroorganismen zu erfahren. So können wir beispielsweise Teppiche im Labor züchten und mit Geräten messen wieviel Sauerstoff sie produzieren und wieviel Kohlendioxid sie verbrauchen (Abbildungen 3I-L).

FUßNOTE

1 Wenn Du dich eingehender mit Mikrobenteppichen beschäftigen möchtest, kannst du dir dieses Video ansehen: https://www.youtube.com/watch?v=VpCkgvb41Ag

GLOSSAR

BIOFILM
Eine Schicht von Mikroorganismen, die aneinanderhaften und an einer Oberfläche kleben (oder darauf schwimmen).

MIKROBIELLER TEPPICH         
Eine große Struktur, die von Mikroorganismen gebildet wird, die auf der Oberfläche von Sedimenten wachsen. Sie setzt sich in der Regel aus Boden, Mineralien, Nährstoffen und Mikroben zusammen.

ÖKOSYSTEM
Eine Gemeinschaft von Organismen, die in einem bestimmten Gebiet leben und die nicht lebenden Komponenten ihrer Umgebung (Wetter, Landschaften).

FOSSILIEN
Die Geschichte des Lebens auf der Erde, dokumentiert durch Fossilien, Überreste oder Abdrücke von Organismen, die vor vielen Jahren gelebt haben.

BIOSIGNATUR
Jedes Merkmal, Molekül, jede Substanz oder Eigenschaft, die stark auf Leben hinweist.

SCHLUSSFOLGERUNG

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Mikrobenteppiche komplexe Systeme sind, die eine hervorragende Gelegenheit zur Untersuchung der mikrobiellen Vielfalt, Ökologie und Evolution bieten. Sie sind überall auf der Erde und in verschiedenen Systemen zu finden und es gibt sie in einer Vielzahl von Formen und Größen. Genau wie die Mikrobenteppiche selbst sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich für das Studium derer interessieren, überall auf der Welt zu finden. Kennt ihr einen Ort, an dem Mikrobenteppiche wachsen oder habt ihr schon mal einen gesehen?

DANKSAGUNGEN

Diese Arbeit wurde vom Consejo Nacional de Ciencia y Tecnología (CONACYT) durch das Stipendium CF-2019-848287 unterstützt. Die Probenahme auf der Halbinsel Yucatán wurde vom Programa de Apoyo a Proyectos de Investigación e Innovación Tecnológica (PAPIIT-UNAM) IN216219 gefördert. Santiago dankt für das CONACYT-Promotionsstipendium (Stipendium 570049-2017–2020). SIRJ erkennt das CONACYT-Stipendium 377887 an. Vielen Dank an Mike Kubo und Sanjoy Som für die Unterstützung während des Young Scientist Program des Blue Marble Space Institute of Science. Ein herzlicher Dank an Dr. Claudia Teutli und Dr. Jorge Herrera für die Ermöglichung der Probenahme auf Yucatán. Vielen Dank an Veronica und Bart für ihre Gastfreundschaft in Santa Clara. Wir sind Anabel Suárez-Guevara dankbar für die Erstellung der Abbildungen. Die hilfreichen Kommentare der Herausgeber Rémy Beugnon und Susan Debad werden dankend anerkannt.

REFERENZEN

[1] Yanez-Montalvo A., Águila Salgado B., Gómez-Acata E., Beltrán Y., Valdespino-Castillo P., Centeno C., et al. 2019. Microbialites: what on earth? Front. Young Minds. 7:112. doi: 10.3389/frym.2019.00112

[2] Seckbach J., and Oren A. 2010. Microbial Mats: Modern and Ancient Microorganisms in Stratified Systems. Amsterdam: Springer. doi: 10.1007/978-90-481-3799-2

[3] Hoehler T. M., Bebout B. M., and Des Marais D. J. 2001. The role of microbial mats in the production of reduced gases on the early Earth. Nature. 412:324–7. doi: 10.1038/35085554

[4] Nazari-Sharabian M., Aghababaei M., Karakouzian M., and Karami M. 2020. Water on Mars-A literature review. Galaxies. 8:40. doi: 10.3390/galaxies8020040

[5] Mitri G., Postberg F., Soderblom J. M., Wurz P., Tortora P., Abel, B., et al. 2018. Explorer of enceladus and titan (E2 T): investigating ocean worlds’ evolution and habitability in the solar system. Planet. Space Sci. 155:73–90. doi: 10.1016/j.pss.2017.11.001

 

EDITOR: Rémy Beugnon, Deutsches Zentrum für Integrative Biodiversitätsforschung (iDiv), Deutschland

WISSENSCHAFTLICHER MENTOR: Ruchira Sharma

ZITATION: Cadena S, Maza-Márquez P, Ramírez Jiménez SI, Grim SL, García- Maldonado JQ, Prufert-Bebout L and Bebout BM (2022) Microbial Mats: Primitive Structures That Could Help us Find Life on Other Worlds. Front. Young Minds 10:654148. doi: 10.3389/frym.2022.654148

INTERESSENKONFLIKT: The authors declare that the research was conducted in the absence of any commercial or financial relationships that could be construed as a potential conflict of interest.

COPYRIGHT © 2022 Cadena, Maza-Márquez, Ramírez Jiménez, Grim, García- Maldonado, Prufert-Bebout and Bebout. This is an open-access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (CC BY). The use, distribution or reproduction in other forums is permitted, provided the original author(s) and the copyright owner(s) are credited and that the original publication in this journal is cited, in accordance with accepted academic practice. No use, distribution or reproduction is permitted which does not comply with these terms.

 

JUNGE GUTACHTER

ANHAD, ALTER: 12
Hallo, mein Name ist Anhad und ich schreibe gerne über Themen (manchmal). Ich schaue auch gerne fern und spiele Videospiele auf meiner Konsole und bin gerne mit meinen Freunden und meiner Familie zusammen. In meiner Freizeit schaue ich gerne Netflix und koche.

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SANSKRITI, ALTER: 15
Hallo, mein Name ist Sanskriti. Ich bin 14 Jahre alt und gehe in die 9. Klasse. Ich liebe Informatik und hoffe, dass sich in den nächsten Jahren mehr Mädchen für diesen Bereich interessieren werden.

AUTORINNEN UND AUTOREN

SANTIAGO CADENA
Ich bin Meeresbiologe und beschäftige mich mit dem Studium mariner und hypersaliner Mikroorganismen. Ich interessiere mich sehr für Geomikrobiologie, Astrobiologie und Biotechnologie. Ich habe Erfahrung in der Untersuchung der Methan- und Schwefelzyklen in Mikrobenteppichen. Außerdem untersuchen wir die in Mangrovenwäldern lebenden Mikroorganismen. Kurz gesagt: Ich interessiere mich für die Rolle der Mikroorganismen in der Natur und ihre mögliche Nutzung für biotechnologische Zwecke.

PAULA MAZA-MÁRQUEZ
Ich bin Postdoktorandin in der Abteilung für Exobiologie am Ames Research Center der NASA. Ich untersuche die Struktur und Funktion von mikrobiellen Teppichen. Mein besonderes Interesse gilt den Genen die den Stickstoffkreislauf steuern, um die Hypothese zu erforschen, dass sich wesentliche Merkmale des modernen biologischen Stickstoffkreislaufs in mikrobiellen Teppichsystemen entwickelt haben.

SANDRA I. RAMÍREZ JIMÉNEZ
Ich bin Astrobiologin am Centro de Investigaciones Químicas, Universidad Autónoma del Estado de Morelos, und interessiere mich für Mikroorganismen aus extremen Ökosystemen, insbesondere für Bakterien, die in hohen Salzkonzentrationen leben. Ich untersuche die Anpassungsstrategien von Bakterien in Umgebungen, die das salzige Wasser des Satelliten Europa oder den Untergrund des Planeten Mars imitieren, um die Grenzen des terrestrischen Lebens und das Potenzial für Leben auf anderen Körpern im Sonnensystem zu verstehen. 

SHARON L. GRIM
Ich bin Postdoktorandin am AMES Research Center der NASA. Ich untersuche Cyanobakterien, photosynthetische Mikroorganismen, die seit Milliarden von Jahren die Erdatmosphäre durch die Produktion von Sauerstoff prägen. Ich verwende computergestützte Werkzeuge, um die Gene und die Biogeochemie von Cyanobakterien und anderen Mikroorganismen in extremen mikobiellen Teppichen zu verstehen.

JOSÉ Q. GARCÍA MALDONADO
Ich bin Forscher in der Abteilung für Meeresressourcen am Zentrum für Forschung und fortgeschrittene Studien des Nationalen Polytechnischen Instituts (CINVESTAV) in Mexiko. Meine Untersuchungen beziehen sich hauptsächlich auf die Ökologie und Biotechnologie komplexer mikrobieller Gemeinschaften in marinen und extremen Umgebungen. *jose.garcia@cinvestav.mx

LESLIE PRUFERT-BEBOUT
Ich bin mikrobielle Ökologin und Geobiologin. Ich interessiere mich dafür, wie sich die Eigenschaften der mineralischen Sedimentumgebung auf die Besiedlung durch verschiedene Populationen von Mikroorganismen auswirken. Ich konzentriere mich auf Cyanobakterienarten und darauf, wie sie sich in ihrer Umgebung verteilen. Ich interessiere mich auch sehr dafür, wieviel und welche Farben von Licht im Inneren von Sanden und Gesteinen vorhanden sind.

BRAD M. BEBOUT
Ich bin Wissenschaftler am Ames Research Center der NASA, aber ich studiere mikrobielle Teppiche schon seit meiner Schulzeit – das ist 30 Jahre her! Ich interessiere mich vor allem dafür, wie diese Teppiche dazu beitragen Kohlenstoff und Stickstoff in den Umgebungen, in denen wir sie finden, zu recyclen, aber auch für die Biosignaturen, die sie erzeugen, damit wir bei der NASA sehen können, ob sie auch an anderen Orten als der Erden vorkommen.

ÜBERSETZUNG

SUSANNE HORKA

FUNDING (TRANSLATION)

The team Translating Soil Biodiversity acknowledges support of the German Centre for integrative Biodiversity Research (iDiv) Halle-Jena-Leipzig funded by the German Research Foundation (DFG FZT 118, 202548816).

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