Zusammenfassung
Der vierte Workshop des Projektes sMon fand vom 13. - 17. Januar 2020 statt. Mit über 50 Teilnehmern war dies der bisher größte Workshop des Projektes. Der Erfolg von sMon zeigte sich auch darin, dass das Herr Dr. Andreas Krüss (Leiter der Abteilung Ökologie und Schutz von Fauna und Flora; BfN) dem Projekt die Auszeichnung als „Projekt der UN Dekade der Biodiversität“ überreichte.
Im Zentrum des Workshops standen zum einen die neuen Taxongruppen der Carabiden und der Fische, zum anderen waren auch Experten zu den Artengruppen der Wildbienen und Spinnen anwesend. Ein weiterer Fokus sollte auf eine Sichtung von Datensätzen zu möglichen Treibern von beobachteten Änderungen in der Biodiversität gelegt werden. Des Weiteren war es für alle beteiligten von Interesse, auszuloten welche Tools den Teilnehmern von sMon zur Verfügung gestellt werden können um die beobachteten Trends möglichst verständlich zu visualisieren, sowie räumlich-zeitliche Lücken in den Datensätzen aufzuzeigen.
Zu den genannten Themen wurden insgesamt 27 Vorträge (s. unten) gehalten und Gruppenarbeiten in mehreren Kleingruppen durchgeführt.
Das Potential von bisher verfügbaren Verbreitungsdaten zu Laufkäfern und anderen Coleopteren wurde evaluiert und es fanden bereits erste Auswertungen hierzu statt. Die Artdaten zu Fischen (z.B.. aus dem Fischaltas von Deutschland und Österreich; auch Daten aus Erhebungen nach WRRL des Landes Hamburg) stellen ebenfalls einen äußerst wertvollen Datenschatz dar. Die nötige Arbeit, um diese Daten flächendeckend für Deutschland verfügbar zu machen stellt einen extrem lohnenswerten Aufwand dar, wie erste Analysen der Daten aus Hamburg zeigten.
Es zeigte sich jedoch auch, dass vor allem flächendeckende retrospektive Datensätze zur Treiberanalyse in Deutschland eher schwierig mit den vorliegenden Artdaten zur Deckung gebracht werden können. Hier scheint es bisher so, als wären zukünftige Datensätze (z.B.. aus der Fernerkundung, aber auch gezielt in-situ aufgenommene Daten) nötig, um unser Verständnis zu den Ursachen von Veränderungen in der Biodiversität Deutschlands zu verbessern.
Des Weiteren zeigten die sehr konstruktiven Diskussionen zwischen den Taxonexperten unterschiedlicher Artengruppen sehr deutlich, dass eine Verschneidung von Artendaten über Artengruppen hinweg ein spannender und lohnenswerter Ansatz für zukünftige Analysen im Projekt sMon sein wird.
Vorträge
01 Begrüßung durch das sMon Team (Aletta Bonn et al., iDiv)
02 Zusammenfassung der bisherigen sMon Ergebnisse (Dr. D Eichenberg, iDiv)
04 Die Spinnen Deutschlands: Verbreitung und Trends (Hubert Höfer, AraGes)
05 Die Relevanz von Wildbienen in Deutschland (Anne-Christine Mupepele, Uni Freiburg)
06 Amphibien in Deutschland: Stand der bisherigen Analysen (Klaus Henle, UFZ)
13 InsektenMobil Deutschland: Ein Citizen-Science Projekt (Susanne Hecker; iDiv)
14 MonViA - Monitoring der biologischen Vielfalt in Agrarlandschaften in Deutschland (Petra Dieker; Thünen Institut)
15 All-EMA Biodiversitätsmonitoring der Agrarlandschaften in der Schweiz (Susanne Riedel, Agroscope)
16 BienABest - eine aktuelle Bilanz des deutschlandweiten Wildbienenmonitorings (Hannah Burger, VdI)
17 Ausblick zum Nationalen Biodiversitätsmonitoring Deutschland (Wiebke Züghart, BfN)
19 Anthropogene Gefährdungsfaktoren der Biodiversität auf globaler Ebene (Diana Bowler, iDiv)
20 Taxon-übergreifende Biodiversitätstrends in Zentraleuropa (Eva Katharina Engelhardt, TUM)
21 Überblick über mögliche Treiberdaten des LLUR (Silke Lütt/Simon Kellner, LLUR Schleswig-Holstein)
22 Satellitengestütztes Monitoring von Heckenstrukturen in Bayern (Samuel Rauhut, LfU Bayern)
23 Vorschläge zur standardisierten Weiterführung historischer Arterfassungen am Beispiel der
Herpetofauna in Sachsen (Holger Lueg, LfULG)
24 Struktur, Inhalt und Verfügbarkeit des InVeKos Datensatzes (Norbert Röder, Thünen Institut)
25 Treiberdaten aus dem Bereich der genutzten Landschaften (Michael Beckmann, UfZ)