Studie: Pflanzenvielfalt entscheidend für Bodenkohlenstoff
Trockenbehandlung beim Jena Experiment (Photo: Anja Vogel)
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Die Bodenkohlenstoffdynamik in einer sich verändernden Welt zu steuern ist eine der Hauptprioritäten bei der Eindämmung des Klimawandels. Über die zentrale Rolle von Mikroorganismen im Boden bei der Regulierung von Bodenkohlenstoffdynamik ist man sich unter WissenschaftlerInnen weitgehend einig.
Eine neue von iDiv-Wissenschaftlern geleitete Studie machte nun deutlich, dass Pflanzenvielfalt die mikrobielle Biomasse ungeachtet globaler Umwelt- veränderungsfaktoren wie Trockenperioden oder Eutrophierung von Grasfluren bestimmt. Diese Erkenntnis ergab sich aus der Metaanalyse von 12 in Europa, Nordamerika und China durchgeführten Experimenten.
Die Studie zeigt gleichzeitig das begrenzte Potential von Pflanzenvielfalt hinsichtlich der Pufferkapazität globaler Veränderung auf. „Die wesentlichen Treibkräfte mikrobieller Biomasse zu verstehen ist zur Verbesserung unserer Vorhersagen von Bodenkohlenstoffdynamiken in einer sich verändernden Welt unerlässlich. Diese Studie soll dazu beitragen, die Notwendigkeit der Integration von Pflanzenvielfalt in Erdsystemmodelle aufzuzeigen, mithilfe derer zukünftiger Kohlenstoffhaushalt vorhergesagt werden können“, so Madhav P. Thakur, Erstautor der Studie und yDiv Doktorand.
Der Seniorautor des Forschungsprojekts, Prof. Nico Eisenhauer, fügt hinzu: „Es hat uns überrascht, dass keine interaktiven Effekte zwischen Pflanzenvielfalt und einem der fünf berücksichtigten globalen Umweltveränderungsfaktoren in Hinblick auf mikrobielle Biomasse festgestellt werden konnten. Während wir die Bedeutung von Pflanzenvielfalt unterstreichen möchten, zeigen wir gleichzeitig ihr begrenzten Potential auf, Effekte globalen Wandels auf mikrobielle Biomasse auszugleichen.“ Die Studie, an der insgesamt 19 Autorinnen und Autoren mitgewirkt haben, ist das Ergebnis aktiver Zusammenarbeit von WissenschaftlerInnen aus der ganzen Welt. Zwei der Co-Autorinnen sind ebenfalls yDiv-Doktorandinnen: Nathaly Guerrero Ramirez und Katja Steinauer.
Der Artikel ist in Global Change Biology veröffentlicht worden.