Bundespräsident besucht Fachforum zu Citizen Science
Gruppenbild mit Bundespräsident: Das Podium des Fachforum „Gemeinsam Wissen schaffen – was ist der Mehrwert von Citizen Science für BürgerInnen, Wissenschaft und Gesellschaft?“ Foto: Tilo Arnhold, iDiv
Joachim Gauck (links vorn) hörte aufmerksam zu und beteiligte sich engagiert an der Diskussion. Foto: Tilo Arnhold, iDiv
Mit rund 100 BesucherInnen platzte der kleine Pavillon beim Fachforum von UFZ und iDiv aus allen Nähten. Foto: Tilo Arnhold, iDiv
„BürGEr schaffen WISSen“ (GEWISS) war Teil des Ausstellungsstandes des UFZ. Foto: Tilo Arnhold, iDiv
Insgesamt verzeichnete die Woche der Umwelt 2016 über 12000 BesucherInnen. Foto: Tilo Arnhold, iDiv
Hinweis für die Medien: Die von iDiv bereitgestellten Bilder dürfen ausschließlich für die Berichterstattung im Zusammenhang mit dieser Medienmitteilung und unter Angabe des/der Urhebers/in verwendet werden.
Am 7. und 8. Juni luden nun bereits zum 5. Mal der Bundespräsident sowie die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) zur Woche der Umwelt nach Berlin in das Schloss Bellevue ein. Bei hochsommerlichen Temperaturen und einer ausgelassenen Stimmung versammelten sich mehr als 200 Aussteller aus dem Bereich Umwelt im Schlosspark und präsentierten Ideen für den nachhaltigen Umgang mit unserer Umwelt. Zusätzlich fanden 80 Fachforen statt, die thematisch von Bildung über Natur- und Klimaschutz bis hin zu urbanen Lebensräumen reichten. Die knapp 12 000 BesucherInnen aus Schulen, Medien, Politik, Ämtern, Behörden, Industrie und Wirtschaft, Naturschutz- und Umweltorganisationen konnten sich so überzeugen, wie Innovationen im Natur- und Umweltschutz entwickelt und Modellvorhaben praxisnah umgesetzt werden. Zu Besuch beim Bürgerpräsidenten
UFZ und iDiv organisierten zusammen mit dem Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) das Fachforum: „
Gemeinsam Wissen schaffen – was ist der Mehrwert von Citizen Science für BürgerInnen, Wissenschaft und Gesellschaft?“. „Ziel dieses Fachforums war es, die aktuellen Chancen und Herausforderungen von Citizen Science in Deutschland zu betrachten und dabei ins Gespräch mit verschiedensten Akteuren zu kommen. Daher haben wir versucht, ein möglichst großes Spektrum abzubilden”, erklärt Organisatorin Dr. Anett Richter vom UFZ und iDiv.
In einem Rollenspiel fassten die Teilnehmenden die Mehrwerte von Citizen Science zusammen. Anschließend gaben Dr. Miriam Brandt (Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung/ IZW), Stefan Zaenker (Bürgerwissenschaftler) und Nele Zichert (Bürgerwissenschaftlerin), Prof. Klement Tockner (Direktor, Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei/ IGB) und Michael Weber (Projektträger Jülich/ PtJ) gaben zunächst Einblicke in ihre Arbeit sowie tauschten Erfahrungen aus, wie Citizen Science aus der Perspektive der Wissenschaft, Citizen-Science-Projekte sowie Wissenschaftsförderung zu stärken sind.
Der Bundespräsident zu Besuch bei der Bürgerwissenschaft
Im Verlauf der Diskussionsrunde kam hoher Besuch in den kleinen Pavillon: Für Bundespräsident Joachim Gauck ist bürgerschaftliches Engagement ein wichtiges Anliegen und ein Grundpfeiler der Demokratie. Entsprechend aufmerksam verfolgte er die Debatte und scherzte mit den BürgerwissenschaftlerInnen, dass er jetzt wisse, wie wichtig es für das Monitoringprojekt „
Füchse in der Stadt“ sei, solche Gäste im Schloss Bellevue nicht nur dem Sicherheitspersonal, sondern auch dem Fuchsmonitoring zu melden. „Der Besuch des Bundespräsidenten hat uns sehr geehrt und zeigt, welchen Stellenwert Citizen Science inzwischen in Deutschland hat“, freut sich Prof. Aletta Bonn von UFZ und iDiv. Aletta Bonn hat die Diskussion geleitet und ist mittlerweile eine der gefragtesten Expertinnen auf diesem Gebiet. Citizen Science wird die Wissenschaftskultur in den kommenden Jahren verändern. Erfreulich waren die Auskünfte von Frau MinR’in Burkhardt aus dem Bundesforschungsministerium und des DBU-Generalsekretär Heinrich Bottermann zu neuen Förderleitlinien mit Fokus auf Citizen Science. Fazit: Vom Engagement der Ehrenamtlichen können künftig Wissenschaft und die gesamte Zivilgesellschaft profitieren, wenn es gelingt, funktionierende Strukturen zu etablieren um gemeinsam Wissen zu schaffen.
Tausende Besucher an den Ausstellungsständen
Aber nicht nur im Fachforum gab es wissenswertes zu erfahren. Unter dem Motto „
Umwelt und Natur – unser Kapital“ präsentierte das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) u.a. die Studie „
Naturkapital Deutschland – TEEB DE“, die versucht, den ökonomischen Wert der Natur greifbar zu machen. Anhand der Forschungsplattform
TERENO (Terrestrial Environmental Observatories) wurde vermittelt, wie Ökosysteme und ihre Veränderungen systematisch erforscht werden. Dass man nicht Wissenschaftler sein muss, um zu forschen, zeigt das vom Bundesforschungsministerium geförderte Projekt „
BürGEr schaffen WISSen“ (GEWISS). Es bündelt Initiativen, um Citizen Science in Deutschland weiter zu entwickeln und zu stärken. Dazu gehört z.B. das Tagfaltermonitoring Deutschland. „Unser Ausstellungsstand war stark besucht und es gab viele, interessante Kontakte. Die Poster mit den Tagfaltern Deutschlands waren heiß begehrt und unsere Umfrage über Schmetterlinge mit 120 Antworten sehr erfolgreich”, berichtet Projektkoordinatorin Elisabeth Kühn vom UFZ. Kooperationspartner am UFZ-Stand waren im Rahmen von GEWISS das Museum für Naturkunde - Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung und das Deutsche Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) mit dem GEWISS-Konsortium.