Der Generalsekretär der Humboldt-Stiftung besucht zwei Humboldtianer in Leipzig
Dr. Enno Aufderheide, Generalsekretär der Alexander von Humboldt-Stiftung. Foto: Michael Jordan/ AvH
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Am 19. Juli besuchte Dr. Enno Aufderheide, Generalsekretär der Alexander von Humboldt-Stiftung (AvH), zwei Leipziger ForscherInnen von UFZ und iDiv: Prof. Tiffany Knight und Prof. François Buscot. Am Vormittag gab es eine Führung durch die UFZ-Feldversuchsstation in Bad Lauchstädt, nachmittags eine Besichtigung am iDiv in Leipzig.
Die Humboldt-Stiftung vergibt jährlich über 700 Stipendien und Preise an internationale Forscherinnen und Forscher, die nach Deutschland kommen oder ins Ausland gehen. Danach gehören diese ein Leben lang zur großen Familie der „Humboldtianer“ – mit aktuell über 26.000 Mitgliedern aller Fachgebiete aus 140 Ländern, unter ihnen 51 Nobelpreisträger. Die Stiftung pflegt dieses Netzwerk. So hatte Enno Aufderheide seinen Besuch bei François Buscot angekündigt.
Buscot, der 1988 als Humboldt-Stipendiat aus Frankreich nach Deutschland kam, ist heute Vorsitzender des Auswahlausschusses vom AvH-Programm „Internationale Klimaschutzstipendien“. Er führte Enno Aufderheide auf den Spuren der Exkursion, die wenige Wochen zuvor den Gutachtern des Verlängerungsantrags von iDiv, dem Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung Halle-Jena Leipzig, angeboten worden war. Der promovierte Biologe Aufderheide begeisterte sich für die zahlreichen und komplementären Feldforschungsplattformen, welche innerhalb von wenigen Jahren durch die enge Zusammenarbeit zwischen UFZ und iDiv in Bad Lauchstädt entstanden sind: an prominenter Stelle die 50 Dächer der „Global Change Experimental Facility“, wo die Forscher Klima- und Landnutzungsszenarien untersuchen und die Folgen für die Stabilität der Funktionen und Dienstleistungen von Agar-Ökosystemen analysieren; aber auch die „Ecotrons“, die gerade vom iDiv in einer vom UFZ umgebauten Halle aufgebaut werden. Diese 24 Kammern werden komplexe Manipulationen der biologischen Vielfalt in kontrollierten Mini-Ökosystemen ermöglichen. Auch bewunderte der Generalsekretär das OakPhytometer-Projekt, in welchem Eichen-Klone als lebende Messgeräte für Effekte von Klima- und Landnutzungsvariationen benutzt werden.
Anschließend ging es von Bad Lauchstädt nach Leipzig ans iDiv, wo auch zwei UFZ-Departments (Physiologische Diversität, Ecosystem Services) sitzen. Enno Aufderheide informierte sich über das noch junge Forschungszentrum. „iDiv hat sich zwei strategische Ziele gesetzt. Zum einen die wissenschaftlichen Grundlagen für ein nachhaltiges Management der Erdbiodiversität bereitzustellen und zum anderen integrative Biodiversitätsforschung als neue Wissenschaftsdisziplin zu etablieren“, sagte iDiv-Direktor Prof. Christian Wirth. Bevor er das Portfolio der AvH-Förderungsprogramme darstellte, unterstrich Enno Aufderheide, dass Alexander von Humboldt (1769-1859), der Namenspatron seiner Stiftung, zu den Pionieren gehörte, die als Wissenschaftler anfingen, Geographie, Klima und Vielfalt von Pflanzen- und Tierwelt zu verbinden, und dabei den Einfluss vom Mensch ins Spiel brachte. Insofern sei Humboldt ein Vorreiter der modernen Umwelt- und Biodiversitätsforschung gewesen.
Im anschließenden Vier-Augen-Gespräch diskutierte Enno Aufderheide mit Tiffany Knight über die Perspektiven für zukünftige AvH-Stipendiaten und darüber, ob AvH-Preisträger am iDiv und am UFZ gewonnen werden können. Tiffany Knight ist Humboldt-Professorin. Sie erhielt diese wohl prestigevollste AvH-Auszeichnung, um in Mitteldeutschland am UFZ und in iDiv zu forschen. Die Alexander von Humboldt-Professur ist mit fünf Millionen Euro für fünf Jahre Deutschlands höchstdotierter internationalen Forschungspreis.