ICEI2018: Mit Informatikunterstützung die biologische Vielfalt erhalten
Beim Jena-Experiment fallen zahlreiche Daten an, die mit informationstechnischen Mitteln gesammelt und ausgewertet werden. Das ist neben der Bedeutung als weltweit anerkanntes Untersuchungsfläche ein Grund für die Teilnehmenden der Tagung, das Jena-Experiment zu besuchen. Foto: Anne Günther/FSU
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Jena. Die „10th International Conference on Ecological Informatics – ICEI2018” findet zum ersten Mal in Deutschland statt. Vom 24. bis 29. September 2018 werden dazu an der Friedrich-Schiller-Universität Jena rund 250 Forschende aus der ganzen Welt erwartet. Zu den Themen, die dann diskutiert werden, gehören beispielsweise neue Errungenschaften im Bereich Ökoakustik, Biorobotik und maschinellem Lernen. Vorbereitet und organisiert wird die Konferenz von der Heinz-Nixdorf-Professur für Verteilte Informationssysteme unter der Leitung von Prof. Birgitta König-Ries, die auch Mitglied von iDiv ist, wo Biodiversitätsinformatik (BDU) eine wichtige Rolle spielt. Die wissenschaftliche Leitung hat Prof. Friedrich Recknagel von der Universität Adelaide in Australien inne. Die Konferenz wird unterstützt von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), dem Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv), dem DFG-Sonderforschungsbereich AquaDiva, dem Michael Stifel Zentrum Jena, dem Max-Planck-Institut für Biogeochemie, dem DFG-Schwerpunktprogramm Biodiversitäts-Exploratorien, dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) und dem Jena-Experiment.Big Data in der Ökologie
Der Verlust der biologischen Vielfalt ist eine der größten Herausforderungen der Menschheit. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, ist exzellente Forschung im Bereich Ökologie und Biodiversität unabdingbar. Mit Hilfe neuer Technologien und Systeme sollen unter anderem mehr Langzeitstudien erstellt und Wechselwirkungen zwischen den Organismen analysiert werden. Daraus ergibt sich eine immer größer werdende Datenmenge, deren Auswertung nur gemeinsam mit der Informatik gelingen kann.
Welche Verfahren sich dafür am besten eignen, darüber diskutieren führende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die an der Schnittstelle von Ökologie und Informatik arbeiten. „Ökologen greifen heutzutage auf eine Vielzahl an technischen Hilfsmitteln zurück. Dadurch fallen immer mehr Daten an, die ausgewertet werden müssen“, erläutert Dr. Bettina Hesse vom Institut für Informatik der Friedrich-Schiller-Universität Jena, die die Organisation der Konferenz koordiniert. Zum Beispiel wird mit Hilfe der Fernerkundung versucht, invasive Pflanzen in einem Habitat zu ermitteln. Bei Tierbeobachtungen werden neben Kamerafallen auch Geräte eingesetzt, die akustische Signale aufzeichnen. Maschinelle Lernverfahren ermöglichen die automatische Auswertung dieser Daten. So ist es etwa mit geringem Aufwand möglich zu bestimmen, wie groß eine Population ist. Diese Daten können in Modelle integriert werden, die beispielsweise die Verteilung von Lebensräumen unter verschiedenen klimatischen Bedingungen vorhersagen.
Konferenz mit Beiträgen für die interessierte Öffentlichkeit
Auf dem Konferenzprogramm stehen neben wissenschaftlichen Vorträgen und einer Posterausstellung auch Exkursionen zu Experimentierflächen verschiedener Biodiversitätsprojekte, an denen Jenaer Wissenschaftler beteiligt sind, u. a. das Jena-Experiment.
Die Vorträge der Hauptredner am Morgen sind öffentlich. Weitere Hinweise zu den englischsprachigen Vorträgen sind dem Konferenzprogramm zu entnehmen:
https://icei2018.uni-jena.de/program-details/.
Kontakt:
Dr. Bettina Hesse
Institut für Informatik der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Tel.: 03641 / 946363
https://www.fmi.uni-jena.de/Forschung/Personen.html?staff_id=3751